So kommen Frühlingsgefühle auf: Rhabarberschnecken mit Streuseln

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Nichts drückt Frühling besser aus als Rhabarber. Rhabarberkompott, Rhabarbertrifle, Rhabarberkuchen, Rhabarberschorle – Forrest Gump lässt grüßen. Mit diesen Gedanken stolperte ich eines lauen Frühlingstages über ein Rezept für Orangen-Cranberry-Zimtschnecken. Das war zwar sehr verführerisch, aber irgendwie zu weihnachtlich für den Frühling. Zu diesem Zeitpunkt erwartete ich bereits sehnsüchtig die Rhabarbersaison, denn dann würde meine Mutter endlich einen Rhabarber-Streusel-Kuchen backen und den Frühling willkommen heißen. In meinem Gehirn gab es dann einen dieser Momente, der später in die Geschichtsbücher – oder besser Backbücher – eingehen wird: Warum nicht die Zimtschnecken mit dem Rhabarber-Streusel-Kuchen kombinieren?

Hier ist sie also, die zweitbeste Erfindung meines Lebens: Rhabarber-Streusel-Schnecken.

Rhabarberstreuselschnecken

Die Kombination vom saftigen Hefeteig, säuerlichem Rhabarber und kernigen Streuseln ist ein Gedicht. Es gibt keine harten, ungenießbaren Ecken wie manchmal bei einem Hefeblechkuchen und sie haben die perfekte Größe für den Frühlingsbrunch, das Picknick oder den Nachmittagstee. Außerdem kann man dieses Meisterwerk je nach Jahreszeit wunderbar abwandeln und statt Rhabarber z. B. Äpfel, Pflaumen oder Aprikosen benutzen.

Rezept Rhabarberschnecken mit Streuseln

Menge: 15-20 Stück, Dauer: 30 Min. Zubereitung, 25 Min. Backzeit und mind. 2:15 Std. Wartezeit

Zutaten:

Für den Hefeteig:

  • 1/2 Würfel frische Hefe oder 1 Packung Trockenhefe
  • 235 ml lauwarme Milch
  • 50 g weißer Zucker
  • 75 g geschmolzene Butter
  • 1 Ei
  • 540 g Mehl
  • 1 Prise Salz

Für die Füllung:

  • 30 g geschmolzene Butter
  • 2 Esslöffel brauner Zucker
  • 4 Esslöffel weißer Zucker
  • 6 Rhabarberstangen

Für den Streuselteig:

  • 60 g Mehl
  • 50 g gemahlene Haselnüsse
  • 30 g Zucker
  • 45 g Butter
  • 1 Prise Backpulver

So geht’s:

  1. Die Hefe in der lauwarmen Milch auflösen und für 5-10 Minuten ruhen lassen.
  2. Die Hälfte des Mehls, Zucker, Butter, Ei und Salz einketen, danach das restliche Mehl unterkneten.
  3. Die Teigschüssel mit einem Tuch abdecken und für 1 1/2 Stunden oder über Nacht gehen lassen.
  4. Währenddessen die Rhabarberstangen waschen und in kleine Stücke schneiden.
  5. Auf einer mehlbedeckten Oberfläche den Hefeteig ausrollen und in ein Rechteck formen.
  6. Die geschmolzene Butter auf dem Teig verstreichen, danach abwechselnd Zucker und Rhabarber drüber verteilen.
  7. Den Hefeteig an der langen Seite aufrollen und in ~ 3cm Abständen abschneiden und auf ein Blech legen. Für weitere 45 Minuten gehen lassen.
  8. Für den Streuselteig alle Zutaten in eine Schüssel geben und miteinander verkneten, danach über die Schnecken verteilen und andrücken.
  9. Die Schnecken bei 175 °C für 20-25 Minuten backen bis sie leicht goldbraun sind.

Viel Spaß beim Nachbacken und vor allem guten Appetit!

Meine erstbeste Erfindung findet ihr übrigens in diesem Blogeintrag!

Rhabarberbrause

Letzten Sonntag war ich mit meiner meiner Mutter und meiner Schwester im schönen Café Insight in Wiesbaden, um bei einem ausgiebigen Frühstück den Muttertag und einen gemütlichen Sonntag zu zelebrieren. Sehr, sehr zu empfehlen! Ich war vor zwei Wochen schon einmal dort und hab mich schon enorm auf das nächste Mal gefreut. Kein Wunder, denn wie ihr mittlerweile vielleicht wisst, gehört das Frühstück zu meiner liebsten Mahlzeit (natürlich nach allem was mit Kaffeekränzchen und Teestündchen zu tun hat). Das Café fängt irgendwie gut den Charakter von Wiesbaden ein. Es gibt eine große Frühstücksauswahl, köstliche Kuchen, lokale Produkte wie zum Beispiel der Wiesbadener Gin Amato und außerdem sehr schöne Möbel und Dekoration, die allesamt käuflich sind. Außerdem gibt es wirklich viele Zeitschriften und Magazine von und über Wiesbaden, von denen ich noch nie gehört hatte, die aber alle richtig spannend sind und einem die Stadt mal wieder auf eine andere Art und Weise näher bringen. Im Magazin Andererseits vom Staatstheater Wiesbaden las ich dieses hervorragende Zitat von Coco Chanel: „Es gibt reiche Leute, und es gibt Leute, die Geld haben.“ Wie wir so da saßen und die Aromen von den kleinen Walnussbrötchen und Croissants, roten Himbeeren und Wildblumen aufsogen, kam ich mir äußert reich vor. Vor allem reich an Genuss und guter Gesellschaft.

Um den Tag noch abzurunden, habe ich für uns noch einen Rhabarbersirup gekocht. Mit Eis, Minze und Sprudelwasser wird der Sirup zu einer herrlich erfrischenden Rhabarberbrause und mit Erdbeeren und Buttermilch schmeckt es auch ziemlich lecker. Wie immer sind dem Sirup keine Grenzen gesetzt und er schmeckt bezaubernd – ob im Cocktail und Prosecco, über dem Kuchen, im Tiramisu oder auf cremigen Joghurteis!

Rhabarbersirup:

750 g Rhabarber

300 g Zucker

500 ml Wasser

1. Den Rhabarber waschen und in kleine Stücke schneiden.

2. In einem großen Topf den Rhabarber, Zucker und das Wasser für 20-30 Minuten köcheln lassen bis sich der Rhabarber auflöst – währenddessen immer mal wieder umrühren.

3. Alles durch ein Sieb schütten und den Rhabarber gut abtropfen lassen.

4. Den „Rhabarbersaft“ wieder in den Topf geben und alles für weitere 20-30 Minuten köcheln lassen bis es eine sirupartige Konsistenz bekommt.

5. In eine sterile Flasche füllen und abkühlen lassen.

Rhabarbersirup

Alles Quark: Rhabarber-Streusel-Käsekuchen

Es gibt etwas, das lohnt sich nie: sich aufregen. Weder über die Bahn oder die streikenden Angestellten, überfüllte Busse, unhöfliche Menschen noch darüber, dass der Drucker schon wieder nicht funktioniert. Am liebsten würde man in solchen Momenten doch die Fäuste ballen und zum Himmel schreien, dem unhöflichen Menschen gehörig über den Mund fahren oder eine wütende E-Mail an den Druckerhersteller schreiben. Aber ich kann euch sagen, das bringt (meistens) gar nichts. Ich bin eigentlich sehr stressresistent und rege mich nicht so schnell auf oder mache mir Sorgen um irgendwas. Wenn ich aber mal so richtig schlechte Laune habe, dann meistens wegen irgendwelchen Kleinigkeiten. Meistens habe ich aber vor allem dann besonders schlechte Laune, wenn ich mich darüber aufrege, dass ich mich aufgeregt habe. Klingt paradox? Ist es vielleicht auch. Also am besten Ruhe bewahren und die Energie lieber in etwas stecken, das einen glücklich macht. Vor kurzem bin ich für einen Kurs zwei Stunden zur Hochschule gefahren, um dann festzustellen, dass dieser gar nicht stattfindet. Was hätte ich mich aufregen können, oh ja! Stattdessen bin ich in den nächsten Supermarkt gegangen und habe mir erstmal Quark gekauft. Nicht, weil ich dachte Alles Quark! , sondern weil ich mich mit diesem bezaubernden Rhabarber-Streusel-Käsekuchen belohnen wollte.

Rhabarberkuchen mit Tellern

Versteht mich nicht falsch: ihr sollt natürlich trotzdem gegen Ungerechtigkeit protestieren und nicht alles einfach abnicken. Aber bevor ihr euch über irgendetwas aufregt, das ihr gar nicht ändern könnt und nur zu schlechter Laune führt, backt euch doch lieber etwas leckeres und gönnt eurer Seele etwas Gutes. Das lohnt sich nämlich wirklich!

Für diesen Kuchen habe ich mir richtig lange Zeit genommen und alles Schritt für Schritt gemacht. Das ist nicht nur äußerst entspannend, sondern macht das Ergebnis noch leckerer. Wer trotz der Aussicht auf diese Köstlichkeit noch eine Spur von schlechter Laune verspürt, der lässt seinen Frust am besten am Teig aus und knetet kräftig. Mürbeteig und Streusel mache ich eigentlich immer mit der Hand. Meine Mutter sagt immer, ich habe die perfekte Handwärme für Mürbeteig (was mitunter dazu führt, dass ich für jede Quiche und Tarte den Teig kneten muss darf). Ich liebe es, die Butter zwischen meinen Fingern zu zerreiben und zuzusehen wie aus Zutaten unterschiedlichster Konsistenz ein perfekter Mürbeteig wird. Übrigens habe ich den Käsekuchen in einer Tarteform gemacht, aber er lässt sich auch problemlos in einer Springform machen. Im ganzen Käsekuchen sind „nur“ 210 g Zucker drin und 4 Eier, was ich für einen Käsekuchen eigentlich ziemlich in Ordnung finde. Ich kann euch versichern, dass er trotzdem sehr cremig und lecker ist.

Ausnahmsweise schreibe ich euch das Rezept heute mal in deutsch auf und zwar direkt in diesem Post. Ich habe vor kurzem festgestellt, dass das mit den Rezeptbildern nicht immer eine gute Idee ist. Blinde Menschen beispielsweise lassen sich Geschriebenes im Internet vom Computer laut vorlesen – bei Bildern funktioniert das aber natürlich ist. Aber als druckfertige Version werde ich euch das Rezept trotzdem bald zu Verfügung stellen.

Rhabarber-Streusel-Käsekuchen

Für eine 26 cm Tarte- oder Springform

Zutaten:

Für den Mürbeteig: 

100 g Butter
150 g Mehl
50 g gemahlene Mandeln
70 g Zucker
1 Ei
3 EL Semmelbrösel

Für die Füllung:

500 Quark
100 g Frischkäse
100 g Zucker
3 Eier
750 g Rhabarber
1 Pck. Vanillepuddingpulver
3 EL Butter, geschmolzen

Für die Streusel:

80 g Mehl
20 g gemahlene Mandeln
80 g Butter
40 g Zucker
70 g Haferflocken
 

1. Für den Mürbeteig: Alle Zutaten bis auf die Semmelbrösel zu einem Teig verkneten. Den Teig flach drücken und für mindestens eine halbe Stunde in den Kühlschrank legen. Eine Tarte- oder Springform einfetten und mit etwas Mehl bestäuben. Den gekühlten Teig ausrollen und in die Form drücken. Mit einer Gabel mehrmals in den Boden einstechen und im nicht vorgeheiztem Ofen 175 °C für 10 Minuten vorbacken. Kurz abkühlen lassen und den Boden mit den Semmelbröseln bestreuen.

2. Für die Füllung: Den Rhabarber waschen und in kleine Stücke schneiden. Den Quark und den Frischkäse in einer Schüssel glatt rühren. Ein Ei nach dem unteren unterrühren, dann den Zucker, die geschmolzene Butter und das Vanillepuddingpulver dazugeben. 2/3 vom Rhabarber auf dem Mürbeteigboden verteilen und die Creme obendrauf geben und glattstreichen. Den restlichen Rhabarber auf der Creme verteilen.

3. Für die Streusel: Alle Zutaten zu einem Teig verkneten und die Streusel auf der Creme und den Rhabarberstücken verteilen.

4. Den Kuchen bei 175 °C für 50-60 Minuten backen. Die Creme sollte fest sein und die Streusel goldbraun aussehen.