Von Sinn und Sinnlosigkeit … und Mascarponebrownies

Liebe Leute, kennt ihr das? Ihr habt Besuch, es gibt Kuchen, Kaffee, ihr schnackt und schnabuliert; dann plopp, der erste Schaumwein, oder doch ein Gläschen Chianti und plötzlich: Sag mal, du, was ist eigentlich der Sinn des Lebens?

Also wirklich! Erst einmal, wir haben hier KUCHEN und ROTWEIN, da braucht man so eine Frage doch nicht stellen, wenn die Antwort schon in der Hand liegt. Zudem ist dieser Vorschlaghammer jetzt wirklich fehl am Platz, denn, also … wirklich!!!

Kaffee + Kuchen.jpg

Natürlich ist mir das nicht im echten Leben passiert, denn meine Gäste haben meistens wirklich nur Augen für den Kuchen. Aber neulich unter der Dusche habe ich mal wieder in Gedanken Selbstgespräche geführt und mir überlegt, was ich mit diesem Blog hier anstellen soll. Was der Sinn dahinter ist. Vielleicht habt ihr’s geahnt, immerhin ist hier schon seit mehr als einem Jahr Funkstille. Ich hatte einfach nicht die Muße und zu viele Zweifel – angesichts der vielen Blogger*innen, Bäcker*innen und anderen Talenten – was das eigentlich hier soll. Abgesehen davon natürlich, dass ich viel rumgekommen bin und ich meine Zeit in andere Dinge gesteckt habe.

Aber dann habe ich gestern Mascarponebrownies gebacken. Und sie sind wunderschön geworden. Cremig, zartbitterschokoladig, ein ganzer Browniekuchen mit Walnüssen oben drauf.

Kuchen und Browniestück

Und ich hab‘ gemerkt: hey, ich muss ja gar nichts! Ich muss mit diesem Blog kein Geld verdienen, die Queen beeindrucken oder einen Nobelpreis gewinnen und schon gar nicht erst irgendwie einen Sinn ergeben. Außer ich hab‘ Lust dazu. Aber Brownies backen, das muss ich schon. Weil das kann ich gut. Und weil sie unglaublich gut geworden sind und ich es geschafft habe, ein paar Fotos davon zu machen, muss ich euch nun auch davon berichten und das Rezept mit euch teilen!

Ursprünglich wollte ich ja einfach nur „meine Mascarpone verwerten“, die ich noch vom letzten Tiramisu übrig hatte, aber daraus wurde nix, man braucht nämlich nur eine halbe Packung. Aus der zweiten Hälfte wird dafür eine wunderbare Tomaten-Mascarpone-Soße. Ach ja: Und ich hatte einfach riesengroße Lust auf Brownies. (Vielleicht sogar ein bisschen mehr als mein Ich-darf-keine-Lebensmittel-verschwenden-Vorsatz).

Einzelnes Browniestück.jpg

In diesem Sinne (haha): Backt diese Brownies, macht euch keine Gedanken darüber, ob alles Sinn ergibt, eure Stationen im Lebenslauf gut aussehen oder sich die Puzzleteile zu einem Gesamtplan zusammen fügen. Ein Hoch auf die Sinnlosigkeit! Spätestes bei dem ersten Bissen werden diese Sorgen vergessen sein. Und vielleicht ergibt dann auch alles wieder Sinn – und wenn nicht, auch nicht schlimm!

Mascarponebrownies mit Walnüssen

Zutaten:

400 g dunkle Kuvertüre
170 g Butter
180 g Mehl
¼ TL Backpulver
eine Prise Salz
4 Eier
125 g Mascarpone
80 g brauner Zucker
50 g weißer Zucker
100 g Walnüsse

So geht’s:

1. Schokolade und Butter im Wasserbad oder in der Mikrowelle schmelzen und zu einer homogenen Masse verrühren.
2. In einer zweiten Schüssel Eier cremig schlagen, Mascarpone und Zucker unterrühren.
3. Das Mehl, Backpulver und Salz sieben und unter die Eiermasse rühren.
4. Die Schokoladenmasse unterrühren.
5. Ein Browniebackblech oder eine Kuchenform (beides 23 cm) einfetten und mit Mehl oder Kakaopulver bestäuben. Die Browniemasse einfüllen.
6. Die Walnüsse oben drauf verteilen.
7. Bei 160 °C für 35-40 Minuten backen. Bei einer kleineren Backform, d.h. einer höheren Teigschicht, kann sich die Backzeit verlängern. Die Brownies sollten in der Mitte nicht mehr ganz flüssig sein, dafür ein Stäbchen reinstecken und testen.
8. Aus dem Ofen holen und für mindestens 3 Stunden, besser noch über Nacht auskühlen lassen. Es lohnt sich für Geschmack und Konsistenz! (Natürlich dürft ihr vorher aber schon mal probieren.)

Bon Appetit!

Browniestück vor Kaffee.jpg

Ohne Reuegefühle: Schokoladen-Pekannuss-Karamell-Tarte

Der Zeiger tickt, die Zeit rennt und ich weiß gar nicht, wo mir der Kopf steht. Schon wieder ein Jahr vorbei, dabei wollte ich doch, und hätte ich bloß und: Stop! Wieso fällt einem am Ende des Jahres eigentlich nur ein, was man alles nicht geschafft hat? Das ist doch nun wirklich schnurzpiepwurstegal. Lieber sollte ich daran denken, was ich alles geschafft und erlebt habe, welche Menschen ich getroffen und welche Orte ich entdeckt – und was ich alles Gutes gegessen habe. Denn da kann ich nun wirklich ganz aufrichtig sagen: ich bereue nichts! Und das sollten wir feiern. Mit dieser Schokoladen-Pekannuss-Karamell-Tarte. Und Zimteis. So ganz ohne Reuegefühle.

Pecanpie groß u klein

Wenn ihr also auch so einen Krisenmoment habt, ist es definitiv Zeit, innezuhalten und diese Tarte zu backen. Zum Glück ist diese Schokoladen-Pekannuss-Karamell-Tarte viel einfacher als der Name vermuten lässt. Ich habe sie zu einem Thanksgiving Dinner mitgebracht, zu dem ich von meinem Papa eingeladen wurde – deshalb durften die Pekannüsse natürlich nicht fehlen. Genauso könnt ihr aber auch Walnüsse oder Mandeln verwenden oder sie ganz einfach weglassen. Aus dem Rezept kommt entweder eine große Tarte heraus oder 12 kleine Tartelettes.

Pecanpie

Schokoladen-Pekannuss-Karamell-Tarte

Für 1 große Tarte oder 12 kleine Tartelettes

Zutaten:
Für den Mürbeteig:
115 g Butter
1 Ei
100 g Puderzucker
250 g Mehl

Für den Belag:
200 g Pekannüsse
100 g Zucker
550 g Sahne
310 g Zartbitterkuvertüre
3 Eigelb
40 g Butter

So geht’s:
Für den Mürbeteig:
1. Alle Zutaten zu einem Teig verkneten und für eine halbe Stunde in den Kühlschrank legen.
2. Die Tarteform oder -förmchen gut mit Butter einfetten und den Teig darin auslegen. Mehrmals mit einer kleinen Gabel einstechen.
3. Bei 180 °C Umluft für 10-15 Minuten backen und abkühlen lassen.

Für den Belag:
1. Einige Pekannüsse für die Dekoration zur Seite legen, den Rest klein hacken.
2. In einer Pfanne den Zucker auf mittlerer Hitze karamellisieren, dann vorsichtig 100 g Sahne dazugeben. Die Pekannüsse unterrühren und die Masse noch warm auf dem Mürbeteigboden verstreichen.
3. Den Mürbeteigboden raus oder in den Kühlschrank stellen, damit die Masse fest wird. Für Eilige: der Gefrierschrank für 10 Minuten tut’s auch.
4. Die Kuvertüre klein hacken und zusammen mit der Butter in eine Schüssel geben.
5. Die restlichen 450 g Sahne aufkochen lassen und über die Schokolade gießen. Solange umrühren bis die Schokolade komplett geschmolzen ist.
6. Die Eigelbe nacheinander unterrühren.
7. Die Schokoladenmasse auf die Mürbeteigform gießen und glatt streichen.
8. Mit Pekannüsse dekorieren und servieren.

Pecanpiestück

Für das Zimteis braucht ihr auch nicht viel Zeit. Es ist schnell, einfach und ergänzt die Tarte ideal. Und das Beste: ihr braucht dafür keine Eismaschine!

Zimteis

Zutaten:
225 ml Milch
1 Zimtstange
3 Eigelb
100 g Zucker
1 Teelöffel Zimt
450 ml Sahne

So geht’s:
1. Die Milch und die Zimtstange im Topf aufkochen, zur Seite stellen und die Zimtstange wieder entfernen.
2. In einer Schüssel Eigelbe, Zucker und Zimt cremig verrühren. Die Zimtmilch dazugeben und kontinuierlich weiterrühren.
3. Die Masse wieder zurück in den Topf gießen und auf schwacher bis mittlerer Hitze 8-10 Minuten köcheln lassen bis sie dicker wird. Dann den Topf vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
4. Die Sahne aufschlagen und die Zimtmasse unterheben.
5. Einfrieren und alle Stunde umrühren.

Tipp: Vor dem Servieren früh genug rausholen, damit das Eis nicht zu hart wird und einen schönen Schmelz bekommt.

Guten Appetit!

Und vor allem: macht euch keine Sorgen und lasst euch vom Jahresendstress nicht übermannen – esst lieber ein paar gute Kalorien! Und danach könnt ihr gewissenhaft dieses Liedchen trällern:

Schwarz auf weiß: Schachbretttorte

Es fühlt sich an wie ein anderes Leben, wenn ich daran denke: vor einem Jahr bin ich noch durch die Innenstadt von Eastbourne geschlendert. Vorbei an Straßenmusikern und Cafés bis zum Pier, der kurz zuvor abgebrannt war. Das weite Meer vor mir ausgestreckt, die Möwen hungrig über mir und meiner Sausage Roll kreisend, die britische Sonne an der Sunshine Coast warm auf meinem Gesicht.

eastbourne2

Oder in die andere Richtung, zielstrebig in den vielleicht schönsten Laden der Stadt: dem Buchladen. Einmal bin ich eine Woche lang jeden Tag dorthin gegangen, stand ewig zwischen Regalen und habe mit meinen Augen die Buchdeckel abgetastet. Leider gab es ziemlich oft reduzierte Bücher, vor allem in der Kochbuchabteilung. Das hat bei mir immer ein sehr unangenehmes Kribbeln in den Fingern ausgelöst und mein Portemonnaie ist in dieser Zeit sehr dünn und knochig geworden. Dafür habe ich einigen Büchern ein liebevolles neues Zuhause gegeben, wie zum Beispiel diesem Buch von „The Great British Bake Off“. Ihr seht, ich war machtlos!

The Great British Bakeoff buch

Gut, ich gebe zu ich war bisher ein etwas nachlässiger Besitzer, aber jetzt hab ich’s endlich geschafft und eine Schachbrett-Torte gebacken. Die habe ich dann mit ins Büro gebracht, um sie an meinen neuen Testobjekten – äh Kollegen zu testen. Die gute Nachricht: die Torte war echt spitze! Sie war schon vor der Mittagspause fast leer; dafür mein Postfach voll mit netten Mails und Lobeshymnen. Ich kann euch also versichern, dass sich der Aufwand lohnt. Die schlechte Nachricht ist nämlich: ich habe leider kein gutes Foto für euch. Die Zeit hat nicht gereicht, das Licht war zu schlecht, plötzlich war alles aufgegessen – ihr kennt das ja. Damit ihr euch das besser vorstellen könnt, zeige ich euch mal wie sie zumindestens aussehen soll:

The Great British Bakeoff buch innen

 

Von außen sieht er aus wie ein ganz normaler Schokoladenkuchen; elegant, aber simpel. Erst nach dem ersten Stück offenbart sich das gut gehütete Geheimnis: das schwarz-weiße Schachbrett-Muster. Dazwischen kommt seeehr viel Schokoladenganache und wenn ihr wollt, könnt ihr vorher Amaretto oder Espresso auf die Kuchenböden träufeln. Der Boden ist von der Konsistenz eher wie Rührteig als Biskuit und wird deshalb etwas fester – ihr solltet ihn also nicht allzu lange draußen stehen lassen, sonst wird er nämlich zu trocken. Aber jetzt natürlich die wichtigste Frage: wie kommt das Schachbrett-Muster in den Teig? Da gibt es zwei Möglichkeiten. Ihr könnt mit einer Spritztülle abwechselnd einen hellen und dunklen Teigring in die Form spritzen und das Ganze bei dem zweiten (und eventuell dritten) Boden in umgekehrter Reihe wiederholen. Oder ihr backt einen hellen und einen dunklen Boden und schneidet sie im Nachhinein in Ringe, die ihr dann abwechselnd stapeln könnt. Wie das genau geht, könnt ihr zum Beispiel hier sehen. Ich hatte mich für die erste Möglichkeit entschieden:

Schachbrettbiskuit

Beim zweiten Mal würde ich wohl auch eher zu der zweiten Methode tendieren. Wieso? Ich denke es wird präziser, wenn man erst danach die Böden in Form schneidet und stapelt. Die Teigringe sind meistens etwas ungleichmäßig und im Zweifel kann der Teig auch mal schnell verlaufen. Außerdem ist es natürlich einfacher, einen hellen Teig und einen dunklen Teig zu backen, anstatt den Teig möglichst gleichmäßig auf die Formen zu verteilen. Am Ende hatte ich mehr dunklen als hellen Teig, deshalb gab’s bei mir dann noch einen dritten Schokoladenboden. Aber: trotz Anfangsschwierigkeiten hat auch die erste Methode funktioniert! Ich war echt erleichtert als der Kuchen aufgeschnitten wurde und tatsächlich eine waschechte Schachbrett-Torte zum Vorschein kam. Ich habe den Teig übrigens in einer 23 cm Form gebacken, er ist deshalb ein bisschen flacher geworden als gewünscht. Falls ihr auf jeden Fall drei Böden haben möchtet, solltet ihr lieber eine kleinere Form von ca. 20 cm nehmen.

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Aber genug der langen Rede, hier gibt’s endlich das Rezept!

Schachbrett-Torte
Für eine 20 cm Form

Zutaten:
350 g Butter
250 g Zucker
1 TL Vanillezucker
6 Eier
350 g Mehl
2 TL Backpulver
50 g Kakaopulver
4 EL Milch
500 g Zartbitterkuvertüre
500 g Sahne

So geht’s:
1. Die Zartbitterkuvertüre und Sahne im Topf schmelzen. Am besten über Nacht oder im Kühlschrank abkühlen lassen.
2. Die Butter weich und cremig schlagen, langsam den Zucker und Vanillezucker einrieseln lassen. Nach und nach die Eier unterrühren. Mehl und Backpulver mischen und unter den Teig mischen.
3. Den Teig auf zwei Schüsseln verteilen. In die eine Schüssel Kakaopulver und 2 EL Milch unterrühren. In die andere Schüssel die restlichen 2 EL Milch dazugeben.
4. Entweder abwechselnd mit der Spritztülle Teigringe in die Form spritzen oder die Teige auf zwei Formen aufteilen. Alternativ könnt ihr den Teig natürlich auch hintereinander backen.
5. Bei 180 °C (160 °C Umluft) für 15-20 Minuten backen. Die Boden abkühlen lassen.
6. Bei Bedarf die Böden so schneiden wie hier beschrieben.
7. Die Böden bei Belieben mit Espresso oder Amaretto beträufeln, abwechselnd mit Schokoladenganache schichten und die restliche Ganache außen verteilen.
8. Nach Belieben mit Nüssen, Karamell oder Schokoröllchen dekorieren.

Guten Appetit!

Croissants for worldpeace

Croissants are a wonderful gift of mankind. Imagine one morning everyone in this world would eat a croissant at the same time. Everything would stand still and instead of gunfire, you would hear „mmmh“ and instead of tears, you would see joyful smiles. If it only was that easy.

Which one to choose?

But a girl can dream, right? And she can make some croissants. At least the people around her will get a little happier.