Liebe kann sein wie Marmorkuchen: Manchmal sind es gerade die Gegensätze, die sich ergänzen und zur perfekten Harmonie werden. Das heißt nicht, dass Schokoladenteig nicht auch gut zu Schokoladenteig passen kann oder Vanille sich gerne zu seinesgleichen gesellt. Aber manchmal steht die Schokolade eben auf Himbeeren und die Vanille auf Schokolade. Für unsere Gaumen ist das ein großes Glück.
Für mich symbolisiert der Marmorkuchen die perfekte Beziehung – mitunter deshalb, weil er nicht „perfekt“ ist. Jedes Stück ist anders und nie wird es langweilig oder monoton. Manchmal dreht es sich mehr um Schokolade, manchmal mehr um Vanille, aber immer finden beide Platz füreinander. Egal wie gegensätzlich und unabhängig sie zu sein scheinen, zusammen ergeben sie etwas Ganzes und eine ganz neue Art von Harmonie, was sie ohne den Anderen nicht schaffen würden.
Wenn ich Marmorkuchen backe oder esse, muss ich außerdem immer an meine Mama denken. Früher hat sie oft welchen gebacken und als kleines Schleckermäulchen durfte ich natürlich immer die Schüssel und Löffel abschlecken. Der Marmorkuchen ist ziemlich saftig und besonders schokoladig – nicht zuletzt wegen der Glasur und den Schokoraspeln im dunklen Teig. Man muss sich allerdings ein bisschen Zeit nehmen, denn der Kuchen muss für fast eine ganze Stunde in den Ofen. Aber für besondere Anlässe wie zum Beispiel (m)ein Geburtstag oder Sonntage – immerhin gibt’s davon nur vier im Monat – ist er perfekt zu einer Tasse Kaffee und einem schönen Plausch mit seinen Liebsten.